3-2-1 Action! – Video-Interview drehen

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: © Tony Hegewald/pixelio.de

 

 

Immer mehr Firmen verwenden das Video-Interview als kostengünstiges Mittel, um eine erstes Personal-Screening durchzuführen. Es werden berechtigte Fragen gestellt, ob dieses Tool Persönlichkeitsmerkmale wie Extravertiertheit und Selbstdarstellung bevorzugt, trotzdem zeigen Marktforschungsdaten eine deutliche Aufwärtstendenz.

 

Es gibt zwei Arten von Video-Interview: synchron, wo das Interview in Echtzeit mit einem Gegenüber über Kommunikations-Software wie Skype oder FaceTime stattfindet; und asynchron, wo Bewerber/innen ohne Gegenüber auf dem Bildschirm erscheinende Fragen beantworten während eine Videoaufnahme läuft. Die meisten Bewerber/innen empfinden das asynchrone Format als die größere Herausforderung, also wird dieser Blog-Beitrag Tipps zum Meistern dieses Formats präsentieren.

 

Tipp: Viele online Ressourcen geben detaillierte Infos zu den Themen Video- und kompetenzbasierte Interviewtechniken. Schmökern Sie ein wenig!

 

Inszenierung

 

·       Der Ort ist wichtig! – Suchen Sie sich einen ruhigen Ort aus. Dort sollte eine schnelle, verlässliche Internet-Verbindung und ausreichend Platz für Notizen und Referenzmaterialien bestehen.

 

·       Technik – Die meisten Video-Interview Anbieter werden Sie durch eine Reihe von Tests führen, um die Internet-Verbindung und Audio- und Video-Qualität zu überprüfen. Machen Sie das so früh wie möglich, damit ausreichend Zeit verbleibt um jegliche technischen Probleme zu beheben.

 

·       Üben – Drehen Sie einige Übungsvideos und schauen Sie sich diese an. Die Übungsvideos kann niemand außer Ihnen sehen.

 

·       Nachjustieren – Passen Sie die Umgebung nach Bedarf an.

 

Vorbereitung

 

·       Analysieren Sie die Job-Beschreibung – Versuchen Sie zu erahnen, was eine Personalvermittler/in fragen würde. Die erste Frage handelt meistens von Ihren Qualifikationen und die letzte Frage bietet Möglichkeit abschließend etwas Hinzuzufügen.

 

·       Bereiten Sie Antworten zu Probefragen vor – Um einen professionellen und gut organisierten Eindruck zu hinterlassen, teilen Sie jede Antwort in drei Bereiche auf, die Sie zuerst kurz schildern, dann ausführlicher beschreiben. Normalerweise hat man etwa 3-5 Minuten, um eine Frage zu beantworten, also entsprechend planen!

 

·       Weitere Übungsvideos drehen – Video-Interview Anbieter stellen üblicherweise Probefragen zur Verfügung, damit Sie Ihre Antworten mit dem Timer üben können. Tipp: Ignorieren Sie die Fragen, die am Bildschirm aufgeworfen werden und üben Sie stattdessen die Antworten zu den Fragen, die Sie entwickelt haben.

 

·       Revue passieren – Schauen Sie sich die Videos an. Neutral bewerten, nicht kritisieren.

 

Showtime!

 

Sie werden das Video bis zu einem vorgebenen Stichtag abgeben müssen. Wann einmal der Start-Knopf (Record) gedrückt wird, muss man das Video meistens ohne Unterbrechung aufnehmen. Hier einige Hinweise, bevor Sie loslegen:

 

·       Nervenberuhigung – Bevor Sie die echte Aufnahme beginnen, drehen Sie noch ein paar Übungsvideos um sicherzustellen, dass alles tadellos funktioniert. Dann gönnen Sie sich noch etwas zum Relaxen: ein Schaumbad geniessen, um den Häuserblock spazierengehen, meditieren oder was immer Sie als entspannend empfinden.

 

·       Wasser – Stellen Sie ein Glas Wasser bereit, aber nicht so nahe, dass es versehentlich auf den Computer ausgeschüttet werden könnte.

 

·       Stimme – Während der Pausen tief atmen oder singen; das kann verhindern, dass Ihre Stimme zittert.

 

·       Internet – Nicht vergessen: Sie können die Vorbereitungszeit benutzen, um rasch im Internet Aspekte einer Frage oder bestimmte Wörter nachzuschlagen.

 

·       Notizen – Notieren Sie für jede Frage drei Bereiche, die Sie in Ihrer Antwort anschneiden möchten.

 

Tipp: Behalten Sie die Infos zur technischen Unterstützung zur Hand, falls es eine technische Panne gibt.

 

 

Dos

 

Hier einige wirkungsvolle Tipps für Ihren Dreh:

 

·       Beleuchtung: Suchen Sie sich ein Platz mit vorteilhafter Beleuchtung. Um optimale Beleuchtung herzustellen, kleben Sie ein Blatt weißes Papier über einen Lampenschirm und stellen Sie die Lampe in die Nähe des Computers.

 

·       Hintergrund: Ein neutraler, ordentlicher Hintergrund wirkt am besten. Sie wollen doch nicht, dass Ihre Zuschauer verschmutztes Geschirr zu Hause sehen oder vertrauliche Infos von einer Wandtafel in Ihrem Arbeitsplatz ablesen können.

 

·       Stil: Wählen Sie vorteilhafte professionelle Bekleidung und achten Sie auf Hygiene, Haare und Make-Up.

 

·       Ausdruck: Wenn Sie normal reden, können Video-Interviews flach und effektlos wirken. Deshalb ist es ratsam ein wenig lauter, animierter und energischer zu reden.

 

 

Don’ts

 

Als Personalvermittler/innen gefragt wurden, welche Fehler Ihnen aufgefallen sind, haben sie u.a. folgendes preisgegeben:

 

·       Nicht in die Kamera schauen – Lösung: Nur kurz auf den Bildschirm blicken, um die verbleibende Zeit am Timer im Auge zu behalten. Sonst in die Kamera schauen! Tipp: Kleben Sie einen großen Pfeil, der zur Kamera zeigt, auf Ihren Computer!

 

·       Vergessen, dass der Dreh noch läuft – Personalvermittler/innen haben mitgeteilt, dass auf den Videos Bewerber/innen zu sehen waren, die ihre Zunge hinausgestreckt, Grimassen geschnitten oder komische Geräusche von sich gegeben haben. Lösung: Professionell bleiben bis nach jedem Abschnitt auf Stopp gedrückt wird!

 

·       Unprofessionelles Verhalten – Personalvermittler/innen haben verraten, dass sie Videos bekommen haben, die in Bars gedreht wurden! Lösung: Betrachten Sie das Video-Interview nicht anders als ein Live-Interview und seien Sie genau so professionell.

 

Zur Erinnerung: Das Video-Interview ist ein Vorsprechen um die nächsten Stufe des Bewerbungsprozesses zu errreichen. Es geht nicht darum ein Star zu sein.

 

Coaching ist hilfreich!

 

Hier die Worte einer Coaching-Kundin:

 

“Ich habe Anné-Marie gebeten mit mir ein Coaching zu machen. Ich dachte, dass ich ziemlich gut vorbereitet war, aber ich war erstaunt, was sie alles bemerkt hat: Subtile Mimik, die meine Nervosität und meinen Verdruss vermittelte hätte; fehlendes Lächeln und kein Einblick in meine Persönlichkeit und meinen Humor. Anné-Marie hat mich in all meinen Vermeidungstechniken und sonstigem Unfug ertappt. Gemeinsam haben wir geübt, Fragen zu beantworten: vorerst ohne Kamer; später mittels Probevideos, die wir analysiert und diskutiert haben. Es war sehr anstrengend!

 

Anné-Marie hat mich auch meine mangelnde Zeitplanung vor meinem Videodreh aufmerksam gemacht. Dabei habe ich entdeckt, dass ich mir den ganzen Nachmittag freinehmen muss, um den Dreh bei Tageslicht abzuschließen.

 

Mein Video-Interview war am nächsten Tag fällig. Gegen 17 Uhr war ich endlich fertig. Es ist sehr gut gegangen. Obwohl ich kein Fan des Formats bin, habe ich es fast genossen mein Bestes zu geben!”

 

—Eva C.

 

 

Müssen Sie in nächster Zeit eine Video-Interview drehen? Kontaktieren Sie mich – ich mache gerne mit Ihnen ein Coaching!

 

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